Bericht zur Tour
Autor
Ruth Oesch-Keller
Erstellt am
22.07.2025 16:53
Letzte Änderung
22.07.2025 16:53
Tourenbericht

Organisation Roger Federle plus 14 Teilnehmende

Fahren wir durch den Lötschberg nach Visp, haben wir meistens nur eine Sorge: Wie ist das Wetter ennet dem Tunnel? Daneben denken wir an alles andere als an Sicherheit im fahrenden Zug … ist doch so selbstverständlich! Um mit der Tür ins Haus zu fallen – diese Sicherheit kostet jährlich 22 Mio Franken.
Aha, jetzt schrecken wir aber auf, nicht wahr?
Wir hatten also heute Gelegenheit, viel über das Sicherheitsdispositiv im Tunnel zu erfahren.
Die kompetenten Guides Gerhard Kapphahn und Hansueli Hachen deckten uns während der Besichtigung mit gefühlt tausend interessanten Infos ein. Erklärungen, Eindrücke noch und noch! Ich versuche nun, das Chaos in meinem Kopf zu defragmentieren und einigermassen sinnvoll einzureihen:
Zu Beginn erhielten wir im Besucherzentrum im historischen Bahnhof Frutigen anhand eines Modells einen ersten Eindruck vom Tunnelsystem und seiner Funktionsweise. Mit Helm und Westen ausgerüstet wurden wir danach per Bus nach Mitholz und weiter durch den Rohbau- und Paralleltunnel zum Ausgang Goppenstein und wieder zurück nach Frutigen gefahren.
Währenddessen erfuhren wir bei verschiedenen Stopps viel Wissenswertes, beispielsweise wie im Tunnel die Frischluftzufuhr geregelt oder wie bei einem Notfall die Evakuierung organisiert wird. (Was sich da so einfach anhört, ist eine umfangreiche, bis ins Detail logistisch durchdachte Disposition.) Wir konnten uns auch in einer der 12 Technikzentralen umsehen. Diese Zentralen sind ein wichtiger Bestandteil der Infrastruktur des Basis-Tunnels und sorgen für einen zuverlässigen Bahnbetrieb.
Der Lötschberg-Basistunnel verfügt demnach über ein umfassendes Sicherheitskonzept, das auf verschiedenen Ebenen Schutz vor Gefahren bietet, dazu gehören bauliche Massnahmen, doppelt geführte technische Einrichtungen usw. Überwacht und gesteuert wird alles von der Leitstelle Spiez aus – und himmlisch beschützt von der hoffentlich topmotivierten heiligen Barbara der Tunnelbauer.
Der Blick hinter die Kulissen war beeindruckend und ich werde die Reise ins Wallis ab sofort ganz bewusst durch einen der modernsten, sichersten und technisch komplexesten Bahntunnel der Welt (steht so im Prospekt) machen.
Merci, Roger! Idee und Organisation war super.

Text Ruth Oesch
Foto Katrin Häubi